Lenkdrachentest: Spiderkites Gangsta

Zweiter Teil des Lenkmattentest der Einsteigerlenkdrachen von Spiderkites.
Nach dem Buddy ist nun der Gangsta im Test. Das ist der größte Einsteigerdrachen von Spiderkites.
Diese Produktreihe besteht aus Buddy, Wingman und Gangsta.

Fakten zum Gangsta:
Spannweite: 178 cm
Höhe: 72 cm
Windbereich: 2 – 5 Bft
Gestänge: 6 mm Fiberglasrohr
Flugschnüre: 45 kp Polyester in 25 m mit Handschaufen
Tuch: 70D Nylon
Preis: 44,50 € (Stand 10/2022) (Bezugsquelle Spiderkites oder Elliot oder *Amazon)

Verarbeitung und Qualität:
Der Gangsta hat die gleiche Verarbeitungsqualität wie der Buddy. Alles sitzt perfekt, die Nähte sind sehr gut verarbeitet.
Das 6 mm Fiberglasgestänge ist solide und wird auch einige harte Abstürze aushalten. Es sitzt in allen Verbindern stramm eingepasst so das die Gesamtkonstruktion, wenn der Drache aufgebaut ist, sehr stabil ist.
Die Nylontasche in dem er geliefert ist ist solide Verarbeitet und beinhaltet eben alles was man zum fliegen braucht. eine einfache Anleitung liegt auch bei.
Dadurch das durchweg Standartbauteile verwendet wurden, sollte es in jedem Drachenladen Ersatzteile geben, falls doch mal was kaputt gehen sollte.
Das Leinenset fällt in der Qualität gegenüber dem des Buddy jedoch ab. Bei der ersten Überprüfung der Leinenlänge bemerkt man schon, das es sich stark dehnt wenn man Zug auf die Leinen gibt.

Flugverhalten:
Wie so oft bei uns am Niederrhein musste der Gangsta als erstes bei Schwachwind zeigen was er kann.
Bei 8-12 km/h am ersten Flugtag zeigte sich schnell, das er wirklich kein Leichtwinddrache ist und auch nicht sein will.
Mit seinem relativ schweren Tuch und auch 6 mm Fiberglasgestänge bringt er nunmal einiges an Gewicht auf die Waage.
Man kann ihn durchaus im unteren Windbereich von 2 Bft (6-11 km/h) fliegen. Da bleibt er in der Luft aber man darf halt nicht allzuviel erwarten. Zum Start braucht es dann aber schon mindestens 8 km/h Wind
Besser ist es eindeutig ab 15 km/h (3 Bft) Windgeschwindigkeit. Nun liegt er sehr stabil in der Luft und man kann das komplette Windfenster ausfliegen.
Spiderkites beschreibt ihn wie folgt: „ Unser Gangsta macht richtig Dampf! Mit unserem größten Einsteigerdrachen spürst Du die Kraft des Windes in Deinen Armen!“
Das sehe ich etwas anders. Ich finde für einen Lenkdrachen mit 1,78 m Spannweite, baut er wenig Zugkräfte auf. Er war für Luca deutlich besser zu beherrschen als der Elliot Delta Sport mit 1,68 m Spannweite (Vergleichsvideo ganz unten im Artikel).
Die Geschwindigkeit die der Gangsta erreicht ist immer beherrschbar. Ich persönlich halte ihn für einen langsamen Vertreter seiner Zunft.
Das sieht man auch im Vergleich zum Buddy, dem kleinen Bruder. Beide sind annähernd gleich schnell.
Video weiter unten.

Fazit zum Spiderkites Gangsta:
Mit dem Gangsta bekommt man einen soliden, großen Lenkdrachen für Einsteiger und Kinder.
Aufgrund der geringen Zugkräfte ist er bestens für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
Qualitativ gab es nichts zu bemängeln. Abstürze und ein Crash in der Luft mit einem anderen Drachen steckte er klaglos weg.
Einzig das Leinenset bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nach wenig Flugzeit mussten wir eine Leine deutlich einkürzen da sie sich gelängt hatte. Hinzu kommt das schwammige Gefühl wenn der Drache in der Luft ist. Die Leinen geben wenig Rückmeldung vom Drachen an den Piloten weiter.
Wenn man nicht allzu hohe Erwartungen bei den Leinen hat und nichts anderes kennt, kann man sicher auch gut damit fliegen. Eventuell haben wir auch einfach Pech gehabt und ein sehr schlechtes Leinenset erwischt.

Ausführlicher Test des Gangsta im Video:

Gangsta vs Buddy:

Gangsta vs Elliot Delta Sport:

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4 Gedanken zu „Lenkdrachentest: Spiderkites Gangsta

  • 11. November 2022 um 20:09
    Permalink

    Hallo Dirk, ich habe Deinen Rat befolgt und nun seit einigen Wochen die HQ – Symphony Pro 1.8.

    Es hat leider nur wenige Tage gegeben, wo der Wind bei uns im Rhein-Sieg-Kreis gute Bedingungen geboten hat.

    Als Anfänger macht mir insbesondere der böige Wind zu schaffen. Insgesamt bin ich überrascht, wie feinfühlig man bei den Lenkmanövern zu Werke gehen muss.

    Die Matte reagiert auf kleinste Bewegungen.

    In meinem Umfeld kann ich leider auf keinen erfahreren Flieger zugreifen. So versuche ich learning by doing und mit Hilfe des Internets voran zu kommen. Gottlob hat die Matte bislang alle Abstürze überlebt. Das spricht für die Qualität.

    Um auch bei wenig Wind fliegen zu können, überlege ich andere Leinen anzuschaffen.

    RTF waren 25 m Leinen mit 100 Zugkraft dabei.

    Ich tendiere zu 30 m Leinen mit 50 kg Zugkraft von Ockert. Dazu Powergripps, um Abstürze zu entschärfen.

    Was hälst Du davon ? Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Axel

    Antwort
    • 12. November 2022 um 12:39
      Permalink

      Hallo Axel,

      Glückwunsch zur Pro 👍
      Feinfühlig lenken ist eh nicht die schlechteste Variante, egal welcher Drache, welche Matte.

      Nun gut, ist alles Übungssache. Für den Anfang, besonders wenn mehr wind anliegt, solltest du im mittleren bis oberen Windfenster fliegen. Das minimiert die Absturzgefahr deutlich. Wenn du das Fluggerät später gut im Griff hast, kannst du dich immer weiter hinunter wagen, bis wenige Zentimeter über der Grasnarbe.

      30 m 50-60 daN ist sicher eine gute Wahl für weniger Wind.
      Länger aber nicht, weil dann der Zug fehlt bei geringem Wind um die Leinen zu straffen und präzise fliegen zu können.
      Powergrips benutze ich ja auch fast ausschließlich zum fliegen. Weniger um schnell loslassen zu können, ich mag die Dinger einfach lieber. Da du sie schnell loslassen kannst um einen Crash zu vermeiden, sollten sie dir auch sehr entgegen kommen.

      Viel Spaß weiterhin beim fliegen 👍
      Wenn noch fragen, nur zu

      Gruß Dirk

      Antwort
  • 5. Januar 2023 um 6:18
    Permalink

    Hallo Dirk, ich habe deine Internetseite und deine YouTube Filme zufällig vor circa vier Wochen entdeckt. Von der Qualität und Aussagekraft deiner Beiträge bin ich begeistert. Nach 20jähriger Drachen Pause habe ich mittlerweile wieder meinen guten alten Jam Session von HQ reaktiviert. Ich war seinerzeit viel mit meinen drei Töchtern zum Kiten Unterwegs. Bin wieder Feuer und Flamme fürs Drachenfliegen.

    Um die Testreihe mit den Anfänger Stabdrachen
    von Spiderkites zu komplettieren, wäre auch noch ein Test des Bandit ganz interessant da er noch 10 cm mehr Spannweite hat als der Gangsta ,da herstellerseits die Leichtwindeigenschaften
    hervorgerufen werden und auch das Leinenset aus Dyneema besteht.
    Also für 15 € mehr gegenüber des Gangsta ,so finde ich eine sehr attraktive Option. Vielleicht hast du ja Lust und Interesse die Einsteigerlinie mit Fieber Glasrohren zu komplettieren.
    Ich denke der Gangsta wäre bei entsprechender Performance ein sehr interessantes Einsteigermodell und ein Test könnte viele Einsteiger interessieren.

    Vielen Dank für deine tolle aufwändige Arbeit, mit besten Grüßen Bernd Harke

    Antwort
    • 5. Januar 2023 um 6:45
      Permalink

      Hallo Bernd,
      Danke für deinen Kommentar und dem Lob zu den Videos und Beiträgen 👍

      Der Bandit ist sicher eine Option für weitere Tests. Den gibt es aber noch nicht so lange im Shop von Spiderkites.
      Daher war die Planung dahingehend bei uns, erstmal den Soulmate und Wingman in die Einsteigerserie aufzunehmen.
      Danke für den Tipp 🙂

      Aber erst müssen die Drachen/Matten in die Luft und in Videos die hier noch ungeflogen herumliegen 😉
      Beispielsweise der Huntsman light und der URO 65.
      Luca „arbeitet“ gerade am Video über den HQ Bebop

      Gruß Dirk (und Luca)

      Antwort

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