Handschlaufen, Powergrips, Handles, was man zum Lenken eines Drachen braucht
Zum Lenken von Lenkdrachen und Lenkmatten braucht man ja neben den Flugschnüren, natürlich auch etwas in der Hand.
Je nach Art des Drachen und der Matte, sollte man entsprechendes Zubehör wählen.
Ein Kriterium bei der Auswahl von Schlaufen und Griffen ist natürlich die Größe des Fluggeräts und auch wie Zugstark der Drache oder die Lenkmatte ist.
Hier eine Auflistung der verschiedenen Optionen mit Vor- und Nachteilen.
Im Video am Ende dieses Artikel erkläre ich es auch detailliert
Handschlaufen
Handschlaufen sind wohl die gängigsten Zubehörteile bei Lenkdrachen. Bei fast allen RTF-Sets liegen sie bei. Mal breiter, mal schmaler in der Ausführung. Immer aber 2 Farbig, damit man links und rechts leichter auseinander halten kann.
Vorteile: günstig in der Anschaffung (4-5 €). Liegen fast immer bei RTF Sets bei. Einfach zu handhaben
Nachteile: bei zugkräftigen Drachen und Matten schneiden die Handschlaufen unangenehm in die Haut. In Gefahrensituationen kommt man schlecht aus den Handschlaufen herauf um sich vom Drachen zu trennen damit der drucklos zu Boden geht
Einsatzbereich: schwach bis mittelstark ziehende Drachen/Matten
Gepolsterte Handschlaufen
Im Idealfall legt der Hersteller von größeren Drachen oder Lenkmatten die Zugstark sind, bei einem RTF-Set gepolsterte Handschlaufen bei. Sollte das nicht der Fall sein, kann man sie relativ günstig nachkaufen (zwischen 10,- und 15,- € ja nach Ausführung)
Vorteile: schneiden nicht wie die ungepolsterten Handschlaufen in die Haut. Man kommt in Notsituationen besser aus den Handschlaufen.
Nachteile: kleinere Hände ermüden schnell weil man viel Material greifen muss.
Fingerschlaufen
Kleine Schlaufen in die nur ein oder zwei Finger passen. Ideal für Minikites oder auch Schwachwind Lenkdrachen. Die abgebildeten Fingerschlaufen gehören z.B. zu einem Prism 4D
Auch der Elliot Drops kann damit im Schwachwind wunderbar geflogen werden.
Powergrips
Gedacht eigentlich für zugstarke Drachen und Lenkmatten sowie Speedkites. Können jedoch nahezu an allen Lenkdrachen oder Lenkmatten genutzt werden.
Ich fliege fast ausschließlich diese Powergrips.
Vorteile: gut zu greifen und angenehm zu halten, auch bei hohen Zugkräften. In Notsituationen problemlos loszulassen.
Nachteile: Man muss sie zukaufen. Preise liegen zwischen 13,- und 30,- € je nach Ausführung
Peter Lynn Grips
Der Hersteller Peter Lynn legt seinen Lenkmatten (bei mir waren sie bei der Hype Play 1.9) eine Mischung aus Handschlaufen und Powergrips bei.
Ich persönlich sehe da keinen Vorteil in der Kombination und nutze sie daher auch nicht
REV Handles
4-Leiner Handles zur Steuerung von Revolution Kites oder kleinen 4-Leiner Lenkmatten (z.B. die Spiderkites Smithie Pro)
Quad-Handles
Zur Steuerung von größeren, zugstarken 4-Leiner Lenkmatten
Lenkbar
Zur Steuerung von Lenkdrachen und Lenkmatten anstatt Handschlaufen.
2-Leiner Lenkmatten mit Lenkbar werden auch als Trainerkites verkauft. Soll das erlernen des Fliegens einfacher machen. Sehe ich aber nicht so. Ich finde die Bar schränkt zu stark die Möglichkeit des Lenkens ein.
Vorteile: Anfänger lernen die Arme parallel nebeneinander zu halten statt wie wild herum zu rudern.
Nachteile: stark eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten beim Lenken, keine extremen Flugmanöver machbar, nur für kleine und mittlere Spannweiten geeignet
Spulen
Die einfachste Variante für Lenkgriffe. Dienen gleichzeitig zum aufwickeln der Flugleinen.
Ist eine veraltete Art der Griffe für Lenkdrachen. Findet man heutzutage nur noch bei Billigdrachen.
(Spulen für Leinen der Einleiner Drachen sind ok, da sie nur zur Aufwicklung der Schnur dienen und keiner Belastung ausgesetzt sind)
Alte Kunststoffspulen sind oft spröde. Sie können zerbrechen und splittern wenn man damit einen zugkräftigen Drachen lenkt.
Am besten sofort entsorgen und statt dessen ein gutes Leinenset und Handschlaufen kaufen
Und hier noch das Video in dem ich alle Varianten mit Vor- und Nachteilen vorstelle: